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ZiP (Zusammen in Parchim) feierte 10. Geburtstag - 18.05.2010

ZiP (Zusammen in Parchim) feierte 10. Geburtstag Am 18. Mai dieses Jahres beging die vereins- und generationsübergreifende Initiative für ein „Zusammen in Parchim“ ein besonderes Jubiläum. An diesem Tag, vor genau 10 Jahren wurde die erste Kontakt- und Informationsstelle für freiwilliges Engagement unserer Region in Parchim für Parchim eröffnet.
Am 18. Mai dieses Jahres beging die vereins- und generationsübergreifende Initiative für ein „Zusammen in Parchim“ ein besonderes Jubiläum.
An diesem Tag, vor genau 10 Jahren wurde die erste Kontakt- und Informationsstelle für freiwilliges Engagement unserer Region in Parchim für Parchim eröffnet.
Projektleiterin Karin Gruhlke vom Bürgerkomitee Südstadt e.V. als Trägerverein von „ZiP“ und Ehrenamtskoordinatorin Birgit Naxer als hauptamtliche Mitarbeiterin des „ZiP“- Büros hielten auf der kleinen Feierstunde vor Vertretern aus Vereinen, Initiativen, Selbsthilfegruppen, Wirtschaft und Kommune Rückschau auf die vergangenen 10 Jahre.
Ein kleiner Initiativkreis konnte mit Aufbauförderung und fachlicher Unterstützung der Robert Bosch Stiftung sowie der aktiven Unterstützung und Mitwirkung zahlreicher Engagierter, Unternehmen und der Stadt Parchim „ZiP“ nicht nur gründen, sondern in den vergangenen Jahren erfolgreich etablieren und zu einer nicht mehr wegzudenkenden Institution in Parchim entwickeln.

„Wie eine Mutter sich immer an die Geburt ihres Kindes erinnern wird, so bleiben auch die Geburtswehen dieses Projektes unvergessen“. Mit diesen Worten eröffnete Karin Gruhlke im historischen Parchimer Zinnhaus die kleine Feierstunde zum 10.Geburtstag von „ZiP“ und begann das Resümee.
„Den sozialen Zusammenhalt fördern… - das Parchimer Projekt zur Förderung eines gemeinwesenbezogenen, freiwilligen Engagements“ war damals der offizielle Titel des Projektes, in dessen Rahmen „ZiP“ entstand.

Als sie im Jahr 1998 von der Robert Bosch Stiftung gefragt wurde, ob sie sich zutrauen würde, mit ihrem Bürgerkomitee Südstadt e.V. als bewährtem Träger, ein bundesweites Modellprojekt zur Förderung von lokalem Bürgerengagement zu initiieren und durchzuführen, hat der Vereinsvorstand zunächst gezögert, aber dann das O.K. gegeben. Da jedoch die Robert Bosch Stiftung inzwischen andere Schwerpunkte gesetzt hatte, kamen die Konzeptideen fast zu spät. Nur einem persönlichen Besuch in Stuttgart ist es zu verdanken, dass Karin Gruhlke in Begleitung von Prof. Dr. Burmeister (Fachhochschule Neubrandenburg) das Kuratorium von dem innovativen und mit Herzblut erfüllten Projektvorhaben überzeugen konnte. Die damals im Deutschlandtrend liegenden „Freiwilligenzentren“ oder ähnliche Initiativen wären explizit nicht gefördert worden. Es musste also etwas ganz Besonderes sein- und das wurde es auch. Viele neue Ideen konnte Karin Gruhlke von der Weltfreiwilligenkonferenz „World Volunteer Conference“ in Edmonton (Kanada) mitbringen, zu der die Robert Bosch Stiftung sie delegiert hatte. Hier hat sie erstmals Freiwilligenprojekte mit, bzw. in Schulen und Krankenhäusern sowie einige Struktur- und Organisationsformen kennen gelernt, die später von Nutzen sein sollten.
Ihrem Verhandlungsgeschick war es zu verdanken, dass die Robert Bosch Stiftung einwilligte, zunächst mit einem Vorprojekt zu beginnen, in dem das Hauptprojekt gemeinsam mit Akteuren aus den verschiedensten Bereichen entwickelt werden konnte und dass die Schaffung einer Kontakt- und Informationsstelle als einer der größten Wünsche der Engagierten realisiert und bezahlt werden konnte. Als erste Mitarbeiterin konnte Ruth Gude eingestellt werden, die viele frische, jugendliche Ideen einbrachte. Es wurden die „Großen Runden“ initiiert, deren Start von Dr. Stephan Handy moderiert wurde. Breits in der zweiten übernahmen die mitwirkenden Jugendlichen Thomas Wrede, Mathias Westphal und Alexander Grant diese Aufgabe. Die Jugendliche Susi Schult schuf das tolle Logo für „ZiP“. So manchen wertvollen Tipp zum Management gab der ehrenamtliche Projektberater, Dr. Ewald Eblen (ehem. leitender Mitarbeiter der R. Bosch GmbH).
Mit der Initiierung der Aktion „Schulen-Vereine-Ehrenamt“ traf der Initiativkreis genau ins Schwarze und somit den Bedarf in diesen Bereichen. Auch die „ZiP-Card“ als besondere Auszeichnungsform für freiwilliges Engagement wurde in dieser Zeit kreiert.
Kurz bevor Ruth Gude das Projekt wegen Übernahme neuer Aufgaben verlies, wurden Unterlagen für einen bundesweiten Wettbewerb besorgt. Aber auch hier kam vor dem Erfolg der Schweiß. Tage (und Nächte) wurden am Antrag gearbeitet, Dokumentationen angefertigt und Voten eingeholt. Als später Birgit Naxer für „ZiP“ gewonnen werden konnte, kam sie zwar in ein fertiges Projekt, ahnte aber noch nicht, wie viel Mühe und Zeit der weitere Ausbau kosten wird. Dieser Aufgabe hat sie sich voll und ganz verschrieben.

„ZiP“ erhielt die wohl größtmöglichen Auszeichnungen einer ehrenamtlichen Initiative:
Im bundesweiten Wettbewerb 2001 „Engagement unterstützende Infrastruktur in den Kommunen“ konnte „ZiP“ mit einem ersten Platz geehrt werden.
Auf Vorschlag der KPV ( Kommunalpolitische Vereinigung der Landes-CDU), wurde „ZiP“ im Rahmen des Bundeswettbewerbes „Konrad Adenauer Preis für Kommunalpolitik 2006“ als einziges Projekt mit der Konrad Adenauer Medaille in Gold ausgezeichnet.
Aus terminlichen Gründen konnte Karin Gruhlke bei beiden Auszeichnungen nicht selbst zugegen sein und delegierte Birgit Naxer, die mit Unterstützung des Bürgermeisters die Preisverleihungen kompetent meisterte.
Die Leistungen von „ZiP“ wurden regional aber auch überregional und international gewürdigt.
Zum Auftakt des Internationalen Jahres der Freiwilligen wurde „ZiP“ 2001 in Amsterdam mit einem eigenen Workshop vorgestellt.
Im Jahr 2002 veranstaltete „ZiP“ die erste bundesweite Fachtagung in Parchim zum Thema „Den sozialen Zusammenhalt fördern…“.
Karin Gruhlke stellte die Initiative auf Anfrage auf den Weltfreiwilligenkonferenzen in Kanada, Arizona, Colorado, Frankreich und Indien vor und präsentierte sie im Rahmen des „European Forum of Voluntary Work “ im Europäischen Parlament Strasbourg.

In reinem Ehrenamt wurde mit Jugendlichen des Trägervereins und weiteren Engagierten die „Parchimer Erbsenspuren“ (fünf verschiedene, ganz besondere Stadtpläne) entwickelt und kindgerechte Stadtführungen organisiert, damit auch die Jüngeren die Parchimer Geschichte aktiv auf Spurensuchen erkunden können.
Auch die alljährliche Vereinsa(u)ktionswoche, sowie die Verwandlung des Zinnhauses zum Kinderhaus im Rahmen des Adventsmarktes gehören bereits zum Standard von „ZiP“.
„ZiP“ arbeitet in verschiedenen Arbeitsgruppen von Stadt und Landkreis mit. Von den verschiedenen durch „ZiP“ gegründeten Selbsthilfegruppen arbeiten einige bereits selbständig.
Zum Aufruf „Parchim bleibt Kreisstadt“ sammelte „ZiP“ über 20 000 Unterschriften, die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider zugestellt wurden.
Ein großer Dank gilt allen Engagierten sowie den Förderern und Unterstützern von „ZiP“ insbesondere jenen, die die „ZiP“- Card ermöglichten, wie Universalbau Parchim GmbH, Pütter Hobbymarkt, Helgas Haarstudio, TanzCenter am Bahnhof, Kino Movie Star, Fitnessstudio Well & Fun, Haushaltswaren Stockhaus und die Stadt Parchim.

„Zehn Jahre „ZiP“- das Baby hat laufen gelernt und es ist Zeit, loszulassen“ sagt Karin Gruhlke zum Abschluss ihres Parts mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie wird sich aus der aktiven „ZiP“- Arbeit zurück ziehen. Gesundheitliche Warnschüsse haben diesen Entschluss verlangt. Die Nachricht kam zwar für Insider nicht überraschend, schockierte aber wohl doch so manchen der Gäste, die diesen Schritt zutiefst bedauerten, jedoch auch Verständnis zeigten. Bei Bedarf wird sie natürlich, wie alle guten Mütter, auch ihrem erwachsenen Kind mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Bernd Rolly allen Akteuren und Unterstützern für ihr Engagement und meinte, wenn es mit Frau Gruhlke eine Mutter des Projektes gibt, so gibt es sicherlich auch einen Vater und der sei wohl Prof. Dr. Burmeister, der von der Robert Bosch Stiftung als wissenschaftlichen Begleiter bestellt wurde und als externer Berater von außen das Projekt untersuchte.
In weiteren Grußworten würdigten Bernd Meinke (Mecklenburger Fahrradtörn) und Prof. Dr. Burmeister die Arbeit von ZiP als eine inzwischen unverzichtbare Institution, die zum Glücksfall für alle Engagierten und die Stadt Parchim geworden ist und betonten den besonderen Stellenwert dieser Initiative zur Förderung des sozialen Zusammenhaltes und damit der sozialen Infrastruktur. Die Welt lebt eben doch von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht…





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