Parchim
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Gründungsgeschichte

Im Jahr 1998 wurde Karin Gruhlke von der Robert Bosch Stiftung gefragt, ob sie sich zutrauen würde, im Bürgerkomitee Südstadt e.V. ein Projekt zur Förderung eines lokalen freiwilligen Engagements zu entwickeln. „Ehrenamt lokal“ sollte das bundesweite Modellprojekt heißen, dass zunächst auf vielfältige Skepsis, auch innerhalb der eigenen Reihen stieß. Dann delegierte die Robert Bosch Stiftung Karin Gruhlke zur Weltkonferenz für freiwilliges Engagement (IAVE) nach Edmonton, Kanada. Dort besuchten sie u.a. „Volunteer Centres“ – Freiwilligenzentren, die nicht unbedingt mit deutschen zu vergleichen sind und Freiwilligenprojekte in Krankenhäusern und Schulen. Und hier hat sie auch erste Vorstellungen gewinnen können, wie z.B. so eine Organisationsstruktur, bzw. so eine Organisierungsstelle aussehen könnte. Zeitlich kurz nach der Berichterstattung über diese Konferenz erfolgte die Auszeichnung des Bürgerkomitees mit dem 1. Preis im Bundeswettbewerb „Innovation aus Tradition“ des Aktive Bürgerschaft e.V. in Münster mit großer Medienresonanz…und die Frage wurde von der Robert Bosch Stiftung erneut gestellt.

Nach längeren intensiven Gesprächen mit den Vereinsvorstandsmitgliedern einigte man sich schließlich und machte ein Grobkonzept mit Unterstützung des ehrenamtlichen Projektberaters der Robert Bosch Stiftung, Dr. Ewald Eblen. Zuerst wollte der Verein von der Stadtverwaltung wissen, ob denn so ein Projekt überhaupt gewollt ist und ob es eine Fördermöglichkeit gibt. Es passte jedoch in keine Förderrichtlinie! Doch es wäre wie ein Lottogewinn – drei Jahre Projektförderung durch eine Stiftung! Um es vorweg zu sagen: In der Verwaltung und in den Ausschüssen gab es verständnisvolle Menschen mit Weitblick und ganz viel Kreativität…

Zunächst sollte ein kürzeres „Vorprojekt“ durchgeführt werden, in dem genügend Raum sein sollte, um zu recherchieren, mögliche Bedarfe zu ermitteln und um potentielle Partner zu finden. Leider hatte man mit dem Antrag wohl zu lange gewartet, denn die Robert Bosch Stiftung hatte inzwischen umstrukturiert und ihre Schwerpunkte neu gesetzt. Wer zu spät kommt… Das Stiftungskuratorium konnte dennoch umgestimmt werden und man wurde in Stuttgart angehört. Das Konzept überzeugte und es gelang etwas, was es vorher so noch nicht gegeben hat. Es durfte ein Vorprojekt durchgeführt werden, in dem das eigentliche Projekt gemeinsam entwickelt wurde. Damit wollten man vorbeugen, dass möglicherweise Mittel „in den Sand gesetzt“ werden. Die Robert Bosch Stiftung stellte dem Projekt als wissenschaftliche Begleitung Prof. Dr. Joachim Burmeister von der Fachhochschule Neubrandenburg zur Seite. Im August 1999 trafen sich erstmals Interessierte, die sich mehrheitlich als Initiativkreis zusammenfanden zum Projekt „Den sozialen Zusammenhalt fördern… - das Parchimer Projekt zur Förderung eines gemeinwesenbezogenen, freiwilligen Engagements“, so die offizielle Bezeichnung. Im November 1999 wurde die erste „Große Runde“ in der Stadthalle, moderiert von Dr. Stephan Handy, durchgeführt. Diese erste Veranstaltung brachte bereits erste verwertbare Ergebnisse – eine Art „Wunschliste“ der Vereine.

-->(sh. Wunschliste)


Mit den vorliegenden Ergebnissen hatte sich der nun strukturierte Initiativkreis, in dem nur noch die wirklich Aktiven mitarbeiteten, eine gute Basis und Ausgangsposition zur Entwicklung des eigentlichen Modellprojektes erarbeitet. Dieses wurde dann von 2000 bis 2002, also drei Jahre mit Förderung der Robert Bosch Stiftung und mit Unterstützung durch die Stadt Parchim durchgeführt.

Die zweite „Große Runde“ für Vereine, Initiativen, Selbsthilfegruppen, interessierte Bürger…, die von drei Jugendlichen moderiert wurde, spezifizierte die Wünsche der Vereine in Bezug auf eine Unterstützungsstelle für freiwilliges Engagement und wurde von den Beteiligten als Informations- und Weiterbildungsveranstaltung genutzt aber auch zur eigenen Präsentation und zum Erfahrungsaustausch.

Im Mai 2000 konnte auf Wunsch der Vereine (sh.Pkt.2) innerhalb des Projektes die Kontakt- und Informationsstelle „ZiP“ eröffnet werden. Zunächst wurde die Stelle mit einer jungen Studentin besetzt, seit 1.5.2001 wirkt hier Birgit Naxer (Pädagogin) als engagierte und sehr aktive Mitarbeiterin. Die junge Susann Schult entwarf das inzwischen recht bekannte Logo: ZiP-Zipper-Reißverschluss. Damals hatte Gabi Liebenow als Initiativkreismitglied den Namen kreiert und alle waren auf Anhieb begeistert. Symbolisch kann man hinein interpretieren: Hält fest zusammen, was zusammen passt und lässt sich jederzeit wieder lösen, ohne, dass etwas kaputt geht. Die Maler Paul Oscar Seese und Gerhard Ziems haben freundlicherweise Parchimbilder zur Verfügung gestellt, die in dem neu entwickelten ZiP-Flyer und anderen Materialien (z.B. Folien, Power point) Verwendung fanden.

Innerhalb des Projektes wurden mehrere Initiativen entwickelt. (sh. Projekte)
Zur Eröffnung des Internationalen Jahres der Freiwilligen 2001 durfte der Verein auf der „world volunteer conference“ in Amsterdam das Projekt in einem eigenen Workshop vorstellen. Gemeinsam mir Prof. Dr. Joachim Burmeister und Prof. Dr. Irmtraut Paulwitz wurde die große Herausforderung gemeistert. Im Jahr 2001 hatte die Landesregierung das ZiP-Projekt, wie es inzwischen kurz genannt wird, zur Präsentation beispielhafter Initiativen zum Tag der Deutschen Einheit in Mainz ausgewählt. Einige Monate zuvor hatte sich der Trägerverein mit diesem Projekt am Bundeswettbewerb „Engagement unterstützende Infrastruktur in Kommunen“ beworben. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Der Verein konnte mit diesem Projekt mit dem 1. Preis für Kommunen mit unter 100 000 Einwohnern ausgezeichnet werden! Am 3.10.01 erfolgte dann die Auszeichnung im „Treffpunkt Ehrenamt“, moderiert vom ZDF in Mainz. Birgit Naxer und Bürgermeister Bernd Rolly nahmen die hohe Auszeichnung entgegen. Kurze Zeit später durfte der Bürgermeister das Projekt auf Einladung beim Bundeskanzler in Berlin vorstellen. Zum Zeitpunkt der Auszeichnung weilte Karin Gruhlke in Toronto, um genau dieses Projekt dort auf einem Internationalen Kongress vorzustellen, wo es große Anerkennung erhielt.

Höhepunkt des geförderten Modellprojektes wurde im November 2002 die in Parchim durchgeführte bundesweite Fachtagung zum Thema „Den sozialen Zusammenhalt fördern“, an der auch die Präsidentin des Weltfreiwilligenverbandes IAVE (International Association for Volunteer Effort), Liz Burns teilnahm. Auf dieser Fachtagung wurde die Idee zu Gründung einer eigenständigen, neutralen Bürgerstiftung geboren, um die Vereine und initiativen nicht nur fachlich und inhaltlich durch ZiP zu unterstützen, sondern auch die Möglichkeit zu schaffen, finanzielle Mittel durch diese Stiftung bereit zu stellen. Und gerade das wird in Zukunft – im Zuge der immer knapper werdenden öffentlichen Mittel - immer wichtiger, damit das freiwillige Engagement in unserer Stadt nicht nur überleben, sondern sich auch weiter entwickeln und gestärkt werden kann. Inzwischen ist „ZiP“ zur richtigen Institution geworden und zum nicht mehr wegzudenkenden Ansprechpartner für freiwilliges Engagement.

Dankenswerterweise stellt die Stadt Parchim einen Zuschuss zu den gesamten Arbeitgeberbruttokosten für Birgit Naxer in Höhe von 4100,00 € pro Jahr zur Verfügung. D.h. 80% der Gesamtlohnkosten müssen durch den Trägerverein bereit gestellt werden, der selber, wie alle anderen Vereine auch, unter den momentanen Einsparungsmaßnahmen des Landkreises leidet. Was hier in Kürze dargestellt wurde, war ein langwieriger, nicht immer einfacher Prozess innerhalb von fünf Jahren. Und dieser Prozess wird (hoffentlich) weitergehen. Aber wie heißt es so schön: Je schwieriger der Weg, desto schöner der Erfolg.


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